Vorlesung Datenbanken

   Datenmodellierung

In einer Datenbank soll die Struktur einer Zeitung verwaltet werden.

Es gelten die folgenden semantischen Regeln:

• Jede Zeitung wird durch ihren Titel (z.B. Frankfurter Allgemeine Zeitung) eindeutig gekennzeichnet.
• Jede Zeitung besitzt ein Jahr der Ersterscheinung und eine aktuelle Auflage.
• Jede Zeitung besitzt einen oder mehrere Herausgeber.
• Jede Zeitung verfügt über mehrere Ressorts (z.B. Politik, Wirtschaft oder Feuilleton).
• Ein Ressort wird von einem Ressortleiter geleitet, der auch gleichzeitig als Herausgeber fungieren kann.
• Da eine Person im Laufe ihrer Karriere mehrere Ressorts nacheinander leiten kann, sollen auch die Zu- und Abgangsdaten jedes Ressortleiters zum Ressort verwaltet werden.
• Jedes Ressort besteht aus mehreren Journalisten.
• Innerhalb der Zeitung besitzt jedes Ressort einen eindeutigen Namen.
• Die in der Zeitung erscheinenden Artikel werden durch ein Ressort allein, oder durch Zusammenarbeit verschiedener Ressorts erstellt.
  Selbstverständlich zeichnet ein Ressort gleichzeitig für mehrere Artikel verantwortlich.
• Da es vorkommen kann, daß im Laufe der Zeit mehrfach Artikel des selben Titels erscheinen, wird ein Artikel durch sein Erscheinungsdatum und seinen Titel gemeinsam identifiziert.

Sie haben die Aufgabe, für diese Spezifikation einen anomalienfreien systemunabhängigen logischen Datenbankentwurf gemäß dem Relationenmodell vorzulegen.

1. Lösen Sie diese Aufgabe mit Hilfe des E³R-Modells.
2. Leiten Sie darauf mit dem in der Vorlesung behandelten Algorithmus Relationenstrukturen ab.

Sollte Ihrer Meinung nach eine Angabe fehlen, so treffen Sie selbst eine sinnvolle Annahme und dokumentieren diese.

   Normalformen

Gegeben sei folgendes Abhängigkeitsdiagramm:

Erzeugen Sie Relationsstrukturen in höchstmöglicher Normalform.

   SQL

Gegeben sind die beiden Tabellen KUNDE, BESTELLUNG und POSTEN mit den dargestellten Spalten und Werten.

KUNDE
+----------+-----------------+------------+
| kundenNr | name            | rabattsatz |
+----------+-----------------+------------+
|     1111 | Max Mustermann  |          7 |
|     2222 | Franz Huber     |         10 |
|     3333 | Karl Obermüller |          3 |
|     4444 | Max Obermüller  |          0 |
+----------+-----------------+------------+

BESTELLUNG
+-----------+----------+
| bestellNr | kundenNr |
+-----------+----------+
|      9123 |     1111 |
|      9275 |     1111 |
|      9742 |     2222 |
|      9852 |     2222 |
|      9975 |     3333 |
|      9976 |     3333 |
|      9977 |     3333 |
|      1239 |     4444 |
|      1245 |     4444 |
+-----------+----------+

POSTEN
+-----------+-------+----------+-------+-------+
| bestellNr | lfdNr | lieferID | menge | preis |
+-----------+-------+----------+-------+-------+
|      9977 |     1 |       81 |     2 |    10 |
|      9977 |     2 |       82 |     1 |    20 |
|      9976 |     1 |       83 |     1 |    99 |
|      9976 |     2 |       84 |     1 |   199 |
|      9852 |     1 |      735 |     1 |  9.95 |
|      1239 |     1 |      837 |     1 |  1.99 |
|      1239 |     2 |      838 |     1 | 16.75 |
|      1245 |     1 |      991 |     1 |  9.95 |
|      1245 |     2 |      992 |     5 | 25.99 |
|      1245 |     3 |      993 |    10 | 138.9 |
+-----------+-------+----------+-------+-------+

1. Geben Sie den zur Erzeugung der Tabelle POSTEN notwendigen SQL-Ausdruck an.
   Dabei gelte:
   
   • lieferID ist Primärschlüssel.
   • menge ist mit 1 vorbelegt.
   • bestellNr verweist auf die Spalte gleichen Namens der Tabelle BESTELLUNG.
2. Geben Sie den SQL-Ausdruck an, der die erste der dargestellten Zeilen in die Tabelle BESTELLUNG einfügt.
3. Geben Sie den SQL-Ausdruck an, der jeden in Tabelle KUNDE dargestellten Rabattsatz um 10% erhöht.
4. Geben Sie die SQL-Anfrage an, welche aufsteigend sortiert die Namen aller Kunden liefert, deren Rabattsatz größer als 5% ist.
5. Geben Sie die SQL-Anfrage an, welche alle Bestellnummern liefert, die zu Bestellungen des Kunden Max Mustermann gehören.
6. Geben Sie die SQL-Anfrage an, welche den Gesamtumsatz (gebildet durch Multiplikation der Bestellmenge mit den jeweiligen Posteneinzelpreisen) zusammen mit dem Kundennamen ausgibt, sofern der Umsatz größer als 100 Euro ist.

   Vermischtes

1. Was besagt die Codd'sche Information Rule?
2. Welche Konsequenzen hat die mehrfache Speicherung derselben Information?
3. Was ist ein Modell?
4. Was ist die referentielle Integrität und wozu dient sie?

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Generated: 2004-06-07T12:29:27+01:00
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